Case Studies

Lernen an der Wirklichkeit
Lernen aus den Erfolgen anderer

1. Change Management in einem Produktionswerk eines Chemieunternehmens

Der Produktionsstandort eines Chemieunternehmens arbeitete seit einigen Jahren oberhalb des gesetzten Budgetrahmens. Das Werk hatte selbst keine direkten externen Kunden. Daher war die Stellschraube zunächst die Kostenstruktur, um innerhalb des Budgets zu bleiben.

Ein neuer Werksleiter war extern rekrutiert worden, um die Probleme zu beheben. Nach einem halben Jahr war er der Verzweiflung nahe und wandte sich an mich. Betriebswirtschaftlich waren die Zusammenhänge rasch klar, aber der Werksleiter drang – nach seinem Gefühl allein auf verlorenem Posten stehend – mit seinen Ansagen nicht durch. „Ich verstehe nicht, was die mir sagen wollen, und die verstehen mich nicht“ war eine seiner Aussagen.

Der erste Schritt war eine kurze Einschätzung der Unternehmenskultur seines neuen Arbeitgebers (ein prozessgetriebener, familiengeführter Konzern) im Vergleich zu seinem bisherigen Arbeitgeber (ein projektgetriebener, an der NYSE notierter Konzern). Rasch war dem Werksleiter klar, dass seine kulturelle Prägung eine völlig andere war als die seiner jetzigen Mitarbeitenden. Die unterschiedlichen Werte und Selbstverständlichkeiten waren dann auch die Erklärung für die ins Leere laufende Kommunikation. Nach einem kurzen Teamcoaching des Werksleiters und seiner 8 Direct Reports waren die wesentlichen Missverständnisse bereinigt. Gemeinsam wurde das weitere Vorgehen entwickelt.

Das Strategiechart einer Balanced Scorecard war das Tool der Wahl zur Steuerung der Veränderung. Bei dessen Entwicklung wurde klar, dass mangelnde Prozessstabilität in der Produktion ein wesentlicher Kostentreiber war. Dies abzustellen, war eines der Hauptanliegen. Die Mittel dazu wurden in weiteren Workshops mit den verantwortlichen Teams der Produktion festgelegt und mit Projektmanagement hinterlegt. Auch andere Themen wurden ihn ähnlicher Form angegangen. Am Ende stand ein Werk, das wieder innerhalb des Budgets arbeitete und die Arbeitsplätze gesichert hatte. Außerdem war durch die gemeinsam bewältigte Herausforderung das Führungsteam stärker zusammengewachsen, und es hatte sich – fast unmerklich – eine neue, gemeinsame Kultur entwickelt.

Unterschätze niemals die Härte der vermeintlich weichen Faktoren

Mach deutlich, was auf dem Spiel steht (in diesem Fall viele Arbeitsplätze)

Zeige einen gangbaren Weg auf und binde die Betroffenen bei der Lösung der Probleme ein.

Hervorragende Arbeitsmittel sind in diesem Zusammenhang Actee Change sowie 4Rooms of Change